Tape (2025)

























What‘s not broken, can‘t be fixed —
But what‘s fixed, can always be broken…
Ich habe eine Schwäche für Pfusch! Wenn beispielsweise einer dieser ruppigen Berliner Handwerker die Wohnung betritt und nach erster Inaugenscheinnahme der zu reparierenden Sache verlässlich aufseufzt: ”Wer hat denn ditte hier verbrochen??“ — toll!
Ich selbst bin ein miserabler Hand- und Heimwerker und konnte mich in dem deutschen Selbstverständnis, besser und vor allem sorgfältiger arbeiten zu können, nie finden. Deutsche, die im — vorzugsweise südeuropäischen — Ausland kopfschüttelnd beispielweise sanitäre oder elektrische Situationen kommentieren, waren mir immer fremd. Vielmehr waren mir provisorische und laienhafte Lösungsversuche immer zutiefst sympathisch.
Dies gilt insbesondere, wenn es ans eigene Auto geht. Ich erinnere mich an eine regenreiche Fahrt in meinem damaligen 3er-BMW (Bj. 1986), bei der ich an jeder Ampel ausstieg, um mit einer Flitsche die Frontscheibe zu trocknen: die Scheibenwischer gingen nicht mehr. Als auch das Sonnendach undicht wurde und es immer reinregnete, habe ich es mit Gaffer Tape isoliert.
Daran musste ich denken, als mir auf zahlreichen Stadtspaziergängen immer mehr Autos aufgefallen waren, die ebenso notdürftig gefixt und mit Tape zusammengehalten wurden. Der berühmten Broken-Windows-Theorie nach, geht ja alles sehr schnell den Bach runter, wenn nicht jede Kleinigkeit am besten direkt und fachgerecht repariert wird. Zunächst ist es nur der Aussenspiegel, doch schon bald verreckt der Motor, so ließe sie sich vielleicht übertragen.
Ob sich in diesen Gesten des Vertuschens und Verpfuschens die große Krise der wichtigsten deutschen Industrie widerspiegelt, oder ob sich lediglich eine Art Mediterranisierung im Umgang mit dem einst größten Heiligtum eingeschlichen hat, bleibt zu überprüfen.

Tape (2025)

Tape (2025)

Tape (2025)

Tape (2025)

Tape (2025)

Tape (2025)

Tape (2025)

Tape (2025)

Tape (2025)

Tape (2025)

Tape (2025)

Tape (2025)

Tape (2025)

Tape (2025)

Tape (2025)

Tape (2025)

Tape (2025)

Tape (2025)

Tape (2025)

Tape (2025)

Tape (2025)

Tape (2025)

Tape (2025)

Tape (2025)

What‘s not broken, can‘t be fixed —
But what‘s fixed, can always be broken…
Ich habe eine Schwäche für Pfusch! Wenn beispielsweise einer dieser ruppigen Berliner Handwerker die Wohnung betritt und nach erster Inaugenscheinnahme der zu reparierenden Sache verlässlich aufseufzt: ”Wer hat denn ditte hier verbrochen??“ — toll!
Ich selbst bin ein miserabler Hand- und Heimwerker und konnte mich in dem deutschen Selbstverständnis, besser und vor allem sorgfältiger arbeiten zu können, nie finden. Deutsche, die im — vorzugsweise südeuropäischen — Ausland kopfschüttelnd beispielweise sanitäre oder elektrische Situationen kommentieren, waren mir immer fremd. Vielmehr waren mir provisorische und laienhafte Lösungsversuche immer zutiefst sympathisch.
Dies gilt insbesondere, wenn es ans eigene Auto geht. Ich erinnere mich an eine regenreiche Fahrt in meinem damaligen 3er-BMW (Bj. 1986), bei der ich an jeder Ampel ausstieg, um mit einer Flitsche die Frontscheibe zu trocknen: die Scheibenwischer gingen nicht mehr. Als auch das Sonnendach undicht wurde und es immer reinregnete, habe ich es mit Gaffer Tape isoliert.
Daran musste ich denken, als mir auf zahlreichen Stadtspaziergängen immer mehr Autos aufgefallen waren, die ebenso notdürftig gefixt und mit Tape zusammengehalten wurden. Der berühmten Broken-Windows-Theorie nach, geht ja alles sehr schnell den Bach runter, wenn nicht jede Kleinigkeit am besten direkt und fachgerecht repariert wird. Zunächst ist es nur der Aussenspiegel, doch schon bald verreckt der Motor, so ließe sie sich vielleicht übertragen.
Ob sich in diesen Gesten des Vertuschens und Verpfuschens die große Krise der wichtigsten deutschen Industrie widerspiegelt, oder ob sich lediglich eine Art Mediterranisierung im Umgang mit dem einst größten Heiligtum eingeschlichen hat, bleibt zu überprüfen.